Chen Tao Kempô (Shaolin Kempô)
Chen Tao Kempô (Shaolin
Kempô) hat nichts mit dem Shaolinkloster in der VR China zu tun, sondern man
versteht darunter in Europa, insbesondere in den Niederlanden, Belgien und
Deutschland, in erster Linie die Kampfkunst, die Prof. Dr. Sifu
Tze Dschero Khan Chen Tao Tze (Gerard Karel Meijers) in den 50er Jahren in die
Niederlande eingeführt hat und die von ihm zwischen 1966 und ca. 1985 auch in
Deutschland, vornehmlich am Niederrhein und im Ruhrgebiet unterrichtet und
verbreitet wurde.
Um die direkte und unmittelbare Beziehung zum Stil- und
Systembegründer deutlich zu machen, aber auch aus verbandspolitischen Gründen, verwenden wir
im Kwoon Kerken-Geldern e. V. heute eher den Namen 'Shaolin Chen Tao Kempô' oder
auch nur 'Chen Tao Kempô'. Die meisten in Verbänden organisierten
Vereine betreiben Shaolin Kempô ohne irgendeine Anbindung an den Stilbegründer
zu haben oder gehabt zu haben. Dadurch haben sich natürlich auch technische
Unterschiede herausgebildet, so dass heute kaum noch eine gemeinsame Wurzel
erkennbar ist.
Heute hat einzig und alleine die
World
Martial Arts Association (W.M.A.A.-R.O.C.) noch direkte und
persönliche Beziehungen zum Stilbegründer Sifu Tze.
Sifu Tze Dschero Khan erlernte in den 30er und 40er Jahren in Asien verschiedene Kampfsysteme und brachte dieses
Können und Wissen dann nach Europa. Die näheren
Einzelheiten werden inzwischen auf verschiedenen Internetseiten
ausführlich dargestellt und
beschrieben.
Chen Tao Kempô ist das Grundlagensystem des Chen Tao Wushu und wird im
Kwoon Kerken-Geldern e. V. im Rahmen der bekannten
Prüfungsprogramme trainiert mit der Möglichkeit, zusätzliche Gürtelprüfungen abzulegen.
Das niederländische Fernsehen hat im Mai 2008 eine Dokumentation über den
Ursprung des Shaolin Kempô in den Niederlanden ausgestrahlt, in dem gerade auch
Sifu Tze zu Wort kommt. Einen Trailer könnt Ihr auf
YouTube sehen.
Kempô bedeutet laut Sifu Tze dabei Folgendes:
K = Kenntnisse und Können,
E = Erziehung und Ausbildung,
M = Meijers und Meditation,
P = Persönlichkeit und Charakter,
Ô = Objektivität und Unvoreingenommenheit.
Chan Shaolim Si Kung Fu
Chan Shaolim Si Kung Fu
(Shaolim Si Wu Chu) kommt ebenfalls nicht aus dem Shaolinkloster in der VR
China, vielmehr wird so die Kampfkunst bezeichnet, die Sifu Tze in den 70er Jahren durch das
Training in den so genannten Shaolingruppen bekannt gemacht hat. Strukturell
ist dieses Übungssystem zumindest in den Anfängen angelehnt an das japanische Shorinji
Kempô, das Sifu Tze während der 50er Jahre in Japan kennengelernt hat. In der Anfangsphase
des Chan Shaolim Si Kung gab es auch noch verschiedene
andere Bezeichnungen, die auch teilweise heute noch verwendet werden.
Als Kampfsystem beinhaltet Chan Shaolim Si Kung Fu sowohl die äußere als auch die innere
Seite der Kampfkunst, d. h. neben dem körperlichen Training der
Kampftechniken und –verfahren gehörten und gehören heute noch chinesische
Philosophie, Meditation, Medizin sowie die vielfältigen Psychoregulationen als
gleichberechtigte Teile zur Ausbildung. Rein technisch gesehen bilden die
verschiedenen Arten der Pok Kek, Po Chi, die Grosse Drachenform und die statischen Grundübungen die Basis des
Stils, die dann noch durch andere Formen und Partnerübungen erweitert und
ergänzt wird. Ein Prüfungsprogramm mit Gürtel- und Graduierungssystem wurde erst Ende der 70er
Jahre eingeführt, als der kleinere Schulbetrieb in einen größeren Vereinsbetrieb
überführt wurde und die Mitgliederzahlen stiegen. Nachdem der Trainingsbetrieb
Mitte der 70er Jahre von Duisburg nach Mönchengladbach verlegt wurde, erfuhr das
Chan Shaolim Si Kung
eine stärkere Verbreitung.
Im Kwoon Kerken-Geldern e. V. wird Chan Shaolim Si Kung Fu in einer
ursprünglichen Form nur von den Schwarzgurten und einigen fortgeschrittenen Farbgurten
in einer eigenständigen Trainingseinheit geübt.
Auch zum Chan Shaolim Si Kung Fu findet sich inzwischen überall im Internet eine
Fülle von Informationen und Darstellungen, es hat eine Reihe von
Stilrichtungen, Schulen und Vereinen beeinflusst, so dass man es heute unter den
unterschiedlichsten Bezeichnungen und mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten
wieder findet.
Dju Su
Dju Su (He Tjie Tao Dju Chu
oder auch Rou Shou) wird auch als die chinesische (Ur-) Form des
jap. Jiu Jitsu bezeichnet.
Im Chen Tao Wushu wird Dju Su nicht isoliert trainiert, sondern die Befreiungen, Griffe, Hebel und Würfe
sind für die fortgeschrittenen Schüler in den Partnerübungen
integriert, sowie es anfangs auch im Shaolin Kempô (Chen Tao Kempô) und Chan Shaolim Si Kung
Fu üblich war.
Dju Su hat sich als Kampfsystem inzwischen aber mit großer Ähnlichkeit zu
den japanischen Jiu-Jitsu Richtungen verselbstständigt und wird
von einer Vielzahl von Vereinen und Schulen in unterschiedlichen
Organisationen mit eigenständigem Ausbildungs- und Prüfungsprogramm
betrieben. Die frühere Anbindung ans Shaolin Kempô (Chen Tao Kempô) haben
die meisten Dju Su Vereine heute verloren.
Auch viele Schulen und Ableitungen des Chan Shaolim Si Kung Fu haben Dju
Su in ihr Training und teilweise auch in ihr Prüfungsprogramm integriert.
Tai Chi Chuan
Tai Chi Chuan
(Tai Ji Quan) wird oft als chinesisches
Schattenboxen bezeichnet und ist heute mehr eine harmonische und sanfte Bewegungslehre
innerhalb des traditionellen chinesischen Gesundheitssystems. Durch die
langsamen, fließenden Bewegungen des Körpers im Einklang mit der Atmung wird eine
positive Stimulation der inneren Körperorgane erreicht. Dabei werden
auch sämtliche Muskeln, Knochen, Gelenke und Sehnen sanft beansprucht, wodurch
der Körper als Ganzes trainiert wird. Durch die stille und konzentrierte
Ausübung der Bewegungen mit dem Hauptaugenmerk auf natürliche Atmung kann eine beruhigende Wirkung für die Psyche erreicht
werden, wodurch Stress
und andere psychische Belastungen abgebaut werden können. Im Chen Tao Wushu
wird Tai Chi Chuan als wichtiges Übungsprinzip angesehen und in
unterschiedlichen Übungselementen praktiziert.
Über die positive Wirkung auf die Gesundheit hat Sifu Tze
Dschero Khan einen bemerkenswerten
Artikel geschrieben, den Ihr
hier
einsehen könnt.
Der Kwoon Kerken-Geldern e. V. hat lizenzierte Tai Chi und Qi Gong Lehrer und bietet regelmäßig kombinierte Tai Chi und Qi Gong
Kurse an. Einen Flyer könnt Ihr
hier herunterladen.
Philosophie
Philosophie
(griechisch: "Liebe zur Weisheit, zur Wissenschaft") bedeutet das Streben
der menschlichen Vernunft nach Wahrheit, insbesondere auch das Fragen nach
der Stellung des Menschen in der Welt. Philosophie
lässt sich nicht auf einen bestimmten Gegenstandsbereich festlegen. So wird Philosophie heute häufig mit Erkenntnis- bzw. Wissenschaftstheorie
gleichgesetzt, d. h., ihr fällt die Aufgabe zu, die unbewiesen von den
Einzelwissenschaften vorausgesetzten Prinzipien und Möglichkeitsbedingungen
zu klären.
Auf einen kurzen Nenner gebracht, kann man mithin die Philosophie
als die Suche nach den Prinzipien der Welt und dem Sinn des Lebens ansehen.
Durch die philosophische Betätigung besteht die Möglichkeit, die inneren
Strukturen der Kampfkunst zu erkennen und entsprechend auf das tägliche
Leben zu übertragen.
Die Gedanken und die Weltanschauung eines Ur-Taoisten hat Sifu Tze Dschero
Khan Chen Tao Tze in einem Artikel dargelegt und zur Veröffentlichung im
Internet freigegeben. Den Artikel kann man
hier lesen und herunterladen.
Meditation
Das aus dem Lateinischen abgeleitete Wort "Meditation" bedeutet "Bedachtnahme, Nachsinnen, Überdenken", aber auch "sich üben, einüben, einstudieren". Man versteht unter Meditation zunächst einmal von bestimmten Formen losgelöst, die Übung der körperlichen und geistigen Entspannung und damit das Abschalten aller äußeren Einflüsse. Da im Chen Tao Wushu der "Weg" zentrales Element der Ausbildung und die körperliche Ausbildung in der Kampfkunst die erste Stufe ist, wird die Meditation zunächst auf dieser Ebene, besonders durch das Üben der vielfältigen Formen, praktiziert. Daneben werden die klassischen asiatischen Meditationsformen im Sitzen, im Stehen und im Laufen geübt. Wegen der gesundheitsfördernden Wirkung wird die Meditation häufig mit Gymnastik- und Atemübungen, speziell Qi Gong, verbunden.
Shaolin Karate
Shaolin Karate ist ein Kampfkunst- und Trainingssystem, das Willi Horstmann (1950 – 2014) auf der Grundlage eines grundschulorientierten Karate und dem von Sifu Tze Dschero Khan Chen Tao Tze geschaffenen Chan Shaolin Si Kung Fu Ende 1980er Jahren und Anfang der 1990er begründet hat, um ein für Europäer geeignetes Trainingssystem zu schaffen. Don Stegman ist ein direkter Schüler von Willi Horstmann, der dieses System im Kwoon Kerken-Geldern e. V. lehrt und weitergibt.
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